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Billy Swan

junger WolfgangBilly Swan in den 70ern, kuwo.cn/

Viele Menschen, besonders die Fans unserer Jukebox, erinnern sich noch an den Welthit "I can help" des damals, Ende 1974, noch völlig unbekannten Sängers und Country-Musikers Billy Swan. Doch seine Nachfolge-Songs wie "I'm her Fool", "Everything's the same" und sogar das gelungene Elvis-Cover "Don't be cruel" verfehlten Spitzenpositionen in den Charts. Worauf sich der Künstler der Country-Musik widmete.

Schon in früher Jugend lernte der junge Billy Swan Gitarre, Schlagzeug und Klavier. Im zarten Alter von 15 Jahren gründete er seine erste Band und schrieb den später von anderen Interpreten gecoverten Titel "Lover Please". Als er ihn 1962 in der Version von Clyde McPhatter im Radio hörte, freute er sich, rief begeistert: "Show-Business ist ja wohl die einfachste Sache der Welt". 1963 verließ er seinen Heimatort, siedelte nach Memphis über, wo einst Elvis Presley lebte.

Mit Elvis auf der Eisbahn

Als der jungen Mann aus Missouri in Memphis ankam, traf er den Onkel von Elvis und fand bei ihm eine Unterkunft. Zu dieser Zeit traf Billy zum ersten Mal auf den King des Rock'n'Roll. Durch Zufall rempelte er Elvis Presley auf einer örtlichen Eisbahn an. Später bekam der Junge aus Missouri dann den Job als Pförtner auf Elvis' Anwesen "Graceland". Als ihm später Presleys Cousin erzählte, der King ging wegen Filmaufnahmen nach Las Vegas, wollte Billy nicht mit. Gegen August 1963 verließ Billy Swan dann Memphis, verzog nach Nashville - dem Zentrum der Country-Musik. Dort hielt sich Billy mit Gelegenheitsjobs über Wasser, so arbeitete er 18 Monate als Hausmeister bei den Columbia-Studios. Übrigens brach der Kontakt zu Elvis trotz Billys Zeit in Nashville nie ganz ab.

Nachdem sich Billy geraume Zeit als Kabelträger und Mikrofonschlepper betätigt hatte, wurden schließlich die Bosse des Labels Monument Records auf den Neuling aufmerksam. Fortan durfte Swan an Schallplattenproduktionen mitwirken, beispielsweise bei Alben von Tony Joe White - einem Vertreter des Swamp Rock. Auch der weitere Kontakt zu Kristoffersen zeigte Blüten: Als dieser sein erstes Album aufnehmen konnte, brauchte er in aller Eile noch eine Begleitband. Spontan bot Billy seine Hilfe an, und der Konzert-Abend gelang. Swans Aufstieg vollzog sich langsam, in aller Stille.

WolfgangDer späte Billy, mikiemetric.com/

Musikalischer Höhenflug

Den Gipfel seines musikalischen Erfolgs erreichte Swan im Ende 1974 mit dem Song "I Can Help". Die Kurzrille schaffte in den US-Billboard-Charts im Dezember des Jahres für zwei Wochen die Pole-Position. Auch in Europa sprang Swans Titel sehr hoch: In England kletterte er auf den sechsten Platz; in Deutschland wurde er gar Nummer Eins. Auftritte in vielen Shows machten ihn auch hierzulande zu einem bekannten Star.

Leider gelang ihm auf absehbare Zeit kein echter Superhit mehr. Der Nachfolgetitel "I'm her Fool" erschien als ein völlig anders gestrickter Song, welcher noch dazu wegen einer bestimmten Textzeile von der BBC boykottiert wurde. Aber er konnte nochmal mit einer langsamen Fassung des Elvis-Titel "Don't be cruel" 1975 einen Achtungserfolg in den Charts feiern. Gleiches gelang ihm mit dem Song "Everything's the same (Ain't nothing changed)" - ein Titel im Stil von "I can help". Im Jahr 1986 gründete er dann mit dem Musiker Randy Meissner von den Eagles die Country-Rockband "Black Tie". Allerdings produzierten sie leider nur ein Album. Ein weiterer Comeback-Versuch scheiterte 1995. Dafür blieb er als Studiomusiker ein von vielen geschätzter Kollege.

Ein Album für Elvis

Zur Jahrtausendwende leistete sich Billy ein Album, welches er Elvis widmete und in den Original Sun Studios produzierte: "Like Elvis Used To Do". Anno 2002 suchte er wieder die Nähe seines alten Kumpels Randy Meisner. Zusammen mit einem gewissen Alan Rich gab das Country-Trio die eigene Langrille "Meisner, Swan & Rich" heraus. Ungeachtet dessen könnte mancher das musikalische Leben von Billy Swan als ein ewiges Auf und Ab kennzeichnen. Zur Musik gekommen ist er durch einige Songs des Hank Williams im Radio. Aber als zentrale Person seines Lebens bezeichnet Swan klar nur einen: Elvis! Billy resümiert: "Elvis war eine Inspiration. Ich wäre niemals zur Musik gekommen, wäre ich kein Elvis-Fan gewesen."

Joachim Eiding

Quellen: www.elvis.com.au - www.rockabillyhall.com/SwanBilly1.html - www.geocities.com - www.cmt.com - www.oldies.com - www.allmusic.com

 

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