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Penny McLean

"Die Kontaktaufnahme mit Jenseitigen steht jedem offen, und es ist nur eine Frage der Reife und der Bereitschaft, ob er diese Möglichkeit in Anspruch nehmen will oder nicht" - ein Satz, wie in Stein gemeißelt. Und er stammt keineswegs von der Sterbeforscherin Elisabeth Kübler-Ross. Vielmehr zeichnet die ehemalige österreichische Popsängerin Gertrude Wirschinger dafür verantwortlich, besser bekannt als Penny McLean. Der Künstlerin, am 4. Oktober 1946 in Klagenfurt, Kärnten, geboren, gelangen vor allem in den 70er Jahren viele Erfolge im damals typischen Disco-Sound wie beispielsweise "Lady Bump" und "1-2-3-4...Fire!". Was mag die Sängerin zu diesem Eingangssatz veranlasst haben? Es lohnt ein Blick hinter die Kulissen.

Penny McLeanFotos: penny-mclean.com

Penny wuchs bei ihrem Stiefvater, dem Chefarzt einer Nervenklinik in Klagenfurt, auf. Nach dem Ende ihrer musikalischen Ausbildung, die Klavier, Flöte, Gitarre und auch Gesang umfasste, besuchte sie Mitte der 1960er Jahre eine Kindergärtnerinnenschule in München. 1967 heiratete sie den Komponisten und Schauspieler Holger Münzer. Zu dieser Zeit tingelte sie mit ihrem Ehemann als Duo "Holger & Tjorven" durch die Lande. Interessant: Neben internationalen Folksongs und Chansons gaben sie auch Lieder mit Texten von Elisabeth Hauptmann - der Enkelin von Gerhart Hauptmann - zum Besten.

 

Bananendampferkapitän und Acapulcobanjopolka

1972 erschienen die merkwürdigen Titel "Bananendampferkapitän" und "Acapulcobanjopolka" unter dem Pseudonym "Barbi Münzer" auf Vinyl. Später gründete die Sängerin die Band "Penny Box" - auch "Penny Explosion"-, woher sich ihr späteres Pseudonym "Penny McLean" herleitete. Schließlich verschaffte ihr der renommierte Platten-Produzent Michael Kunze einen Vertrag. Mit großem Erfolg, denn die junge Kärntnerin stieg kurz darauf schon in den Pophimmel auf, mutierte zum Teil der Gruppe "Silver Convention". An der Seite ihrer Partnerinnen Linda G. Thompson und Ramona Wulff ("Alles was wir woll'n auf Erden") kletterten sie ab 1975 sogar mehrfach in den US-Billboard-Charts auf die Pole Position, mit ihren Smash-Titeln "Fly, Robin, Fly" und "Get Up And Boogie". 1977 nahm das flotte Damen-Trio mit dem englisch-gesungenen Song "Telegram" gar am Eurovision Song Contest teil und schaffte immerhin den achten Platz.

Aber Penny wandelte zu dieser Zeit auch erfolgreich auf Solo-Pfaden, stürmte mit Disco-Heulern wie dem erotischen Stampfer "Lady Bump" europäische Charts, erhielt in Deutschland Goldstatus. Auf diese Weise kreierte Frau McLean mit dem "Bump" einen neuen Tanz, der für einige Jahre den Status eines Modetanzes genoss. Weiterhin fand Penny den Weg ins Plattenstudio, nahm weitere Singles und LPs auf. Darunter der Disco-Titel "Dance, Bunny Honey, Dance" und das gefühlvolle "Zwischen zwei Gefühlen". Hier wagte sich die fesche Sängerin an die zarte Ballade "Torn Between Two Lovers" der US-amerikanischen Interpretin Mary MacGregor aus Minnesota. Weitere Kurzrillen verstaubten in den Regalen der Plattenläden.

 

Penny McLean

Die Schutzengel-Trilogie und der Engelsboom

Seit Anfang der 80er Jahre wurde es - musikalisch gesehen - still um Penny McLean. Dafür trat sie als Autorin von Sachbüchern über Numerologie und Esoterik in Erscheinung; mehr als 15 ihrer Werke wurden veröffentlicht. Im Jahr 1988 erschien ihr erstes Buch, was über ihre Kontakte mit unsichtbaren Wesen berichtete. Mit ihrer "Schutzengel-Trilogie" löste sie seit jenen Tagen einen gewaltigen Engelsboom aus, der bis heute anhält. Mittlerweile überstieg die Gesamtauflage der Trilogie die magische Grenze von immerhin 500.000 Exemplaren. Ihr zweites großes Thema ist - wie eben beschrieben - die Numerologie oder auch Zahlenmystik. Verfechter dieser Ansicht ordnen Zahlen und ihren Kombinationen neben der mathematischen Funktion noch eine weitere Bedeutung zu.

Auf die Esoterik stieß Penny schon früh, lange vor dem Beginn ihre Musik-Karriere: "Ich habe mit 17 Jahren angefangen, Unterricht in Astrologie und I Ging zu nehmen. ... Danach habe ich fünf Jahre Anthroposophie gelernt." Also kamen die Impulse, die ihr Leben so veränderten, nicht aus dem Show-Business? "Nein, mit der Show-Branche bekam ich erst später, mit 22 Jahren, zu tun, und großen Erfolg hatte ich erst mit 29 Jahren. Meine Interessen kamen aus anderen Richtungen", stellt Penny McLean unmissverständlich klar.

 

Penny McLean

Der Schattenspringer und die Schicksalsrhythmen

Und auf die Numerologie traf Frau McLean schließlich im Jahr 1974. "Ich war 28, als ich meinen Kabbala-Lehrer traf, der mich insgesamt zwölf Jahre unterrichtete. Danach hatte ich einen Hauch von Ahnung", erinnert sich die Sängerin gern. Mittlerweile veröffentlichte sie zirka 16 Bücher, davon zwei über Numerologie und drei zum Thema Schutzgeister. Einige ihrer Publikationen: "Kontakte mit deinem Schutzgeist" von 1988, "Der Schattenspringer" von 2002 und noch das zeitgenössische "Das Geheimnis der Schicksalsrhythmen".

Die engagierte Autorin lebt in München und vermittelt ihre Theorien oft in Seminaren, Kursen und Vorträgen, die sie im gesamten deutschsprachigen Raum abhält. Wer näheres Interesse hat, möge doch mal unter www.impulse-ganzheitliche-seminare.de schauen. Dort findet jeder Termine auch von Kursen und Seminaren, die Penny McLean anbietet.

Joachim Eiding

Quellen: wikipedia.de - pop-legenden.de - penny-mclean.com - impulse-ganzheitliche-seminare.de - www.ganzheitliches-magazin.de

music4ever.de - Was macht eigentlich ... - Nr. 26 - 11/08