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Ringo Starr

Der Ex-Beatle Ringo Starr, der bereits seinen 66. Geburtstag feierte, erscheint agil wie eh und jeh. Manchmal mit schöpferischer Pause, aber nie ganz weg vom Fenster.

Galt er doch einst als der große Spaßvogel der Beatles, der auch zuweilen einen traurigen Dackelblick drauf hatte. Der englische Musiker, der mit bürgerlichem Namen Richard Starkey heißt, begann seine Karriere bei den Fab Four fast mit einem Makel: 1962 hatten Lennon und Harrison den damals bei den Fans beliebten Schlagzeuger Pete Best gefeuert und an dessen Stelle Ringo Starr platziert. Das hatten die Musikfans den Liverpoolern lange nicht verziehen. Selbst Starr bezog eine zeitlang blaue Veilchen. In späteren Jahren betonten seine Kollegen stets wie ein Mantra, ohne Starr hätten sie niemals diesen enormen Erfolg gehabt. Dass sich diese Frage jedoch überhaupt erst stellte, zeigte, welch teilweise geringes Ansehen der Drummer der Beatles in den 60er Jahren genoss.

Ringos Solo-Karriere

Doch dieses änderte sich nach dem Ende der Beatles im Jahr 1970. Ringo kam mit seinen Soloprojekten erstaunlich schnell aus den Startlöchern: Viele seiner Single-Publikationen schossen in den britischen und vor allem amerikanischen Charts wie Raketen in Top-Positionen. So 1970 die Single "It Don't Come Easy", dann 1972 "Back Off Boogaloo" und schließlich ein Jahr später der Smash-Hit "Photograph", den er zusammen mit George Harrison komponierte. Auch seine Alben verkauften sich blendend, besonders "Ringo", "Goodnight Vienna" und "Ringo's Retrogravure". Stets mutierten die Aufnahmen dieser Platten zu einem Stelldichein alter Freunde wie beispielsweise John Lennon, George Harrison, Klaus Voorman und Jim Keltner.

Ringo erwies sich in den 70er Jahren als so facettenreich wie ein Edelstein, den er möglicherweise an seinen vielen Ringen trug: So war er auch im Filmgeschäft äußerst gefragt. Einige Streiflichter: Zusammen mit Marc Bolan, dem "Hirn" von T.Rex, drehte er 1972 den Konzert-Streifen "Born To Boogie". Dann produzierte er schließlich 1974 mit dem Ex-Computerexperten und Allround-Sänger Harry Nilsson die Horrorkomödie "Son Of Dracula". Und 1981 verkörperte er in "Caveman" den Höhlenmenschen Atouk, der sich in die Steinzeitdame Lena (gespielt von Starrs damaliger Ehefrau Barbara Bach) verliebt.

Die All-Starr Band

Anfang der 90er Jahre rief Ringo seine All-Starr Band ins Leben, gedacht als ein Live Act renommierter Stars. Hierbei gaben sich musikalische Größen wie Joe Walsh von den Eagles, Nils Lofgren sowie Rick Denko und Levon Helm von der Musiktruppe "Band", ebenso Billy Preston die Ehre. In späteren Versionen holte sich Starr auch Burton Cummings (ehemals bei "Guess Who"), Dave Edmunds, Todd Rundgren und sogar das kanadische Gitarrengenie Randy Bachman mit ins Boot. Mancher mag sich wundern: Auch Sohn Zak Starkey - ebenfalls Drummer - unterstützte seinen Vater bei den Tourneen.

Heute lebt Ringo in Monaco und genießt das Leben an der Côte d'Azur. Doch er braucht die nähe zur Popwelt. Es scheint, als habe er wie ein Wein in späteren Jahren erst eine gewisse Reife gefunden: "Mit der Zeit wird meine Persönlichkeit mehr und mehr in der Musik offenbar", meint der weltbekannte Schlagzeuger.

Joachim Eiding

Quelle: ringostarr.com - beatlesagain.com

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