na ist es denn zu glauben? Alle Welt hofft, dass der angehende US-Präsident Trump diesen scheußlichen Krieg in der Ukraine wie angekündigt endlich beendet. Doch der Herr besteigt den Thron erst zum 20. Januar nächsten Jahres. Und zuvor, so scheint es, langt die alte Regierung unter Joe Biden nochmal richtig hin und schickt neue Raketen in die Ukraine. Dazu werden im Umfeld von Biden Reden geschwungen, die einen fassungslos zurücklassen. Ja, es wird wirklich Zeit für eine angemessene, friedliche US-Politik. Hoffentlich werden die Bürger Europas nicht enttäuscht.
Aber nun zu einem ruhigen Thema: Horch was kommt von draußen rein, es kann nur unsere Jukebox sein. Nein, im Ernst: Mal wieder ist es soweit. Überall in der Stadt begrüßen uns die Weihnachtsmärkte mit ihren bunten Lichtern und verlockenden Süßigkeiten aller Art. Ein paar ruhige Tage haben wir uns alle verdient.
In eigener Sache: Wir haben einen neuen Spitzenreiter: Marc Bolan und seine T. Rex - etwas überraschend, aber verdient. Raus sind drei Beiträge der letzten Sendung: Georges Moustaki - "Kaum bemerkt und unerkannt", Jean-Michel Jarre - "Oxygene IV" und ebenfalls Georg Danzer - "Frieden". Wobei Monsieur Jarre zwar noch Platz 10 schaffte, wir aber nur zehn Titel die nächste Runde mitnehmen können. Daher musste einmal mehr das Los entscheiden. Und das entschied sich eben für die Kölner Karnevals-Truppe Bläck Fööss, die mit ihrem "Spanien-Leed" in die Top Ten einsteigen. Viel Erfolg! Wie sieht es auf den Rängen 11 und 12 aus? Weil Rang 10 doppelt belegt ist, fällt Platz 11 aus. Und auf der 12 notieren wir die schrägen Sparks mit ihrer "Amateur Hour".
Nun aber last, not least der bunte Reigen der Neuvorschläge in der letzten Runde von 2024. Mit der Laufenden Nummer 11 beginnen wir mit einem etwas flotteren Titel: Ende 1975 bzw. Anfang 1976 existierten gleich zwei Fassungen des bekannten Oldies "Let's twist again" in der Britischen Hitliste: einmal gelang der Original-Version von Chubby Checker das Comeback in die Charts, begleitet von einem recht brauchbaren Cover des britischen Sängers John Asher. Nachdem wir das Original bereits vor Jahren zu Gast hatten, bieten wir Euch diesmal die Cover-Version. Über den auf der Platte benannten Interpreten, einem gewissen John Asher, ist leider nur wenig bekannt. So moderierte dieser Mitte der Siebziger die britische TV-Musik-Sendung "Tiswas". Ferner gelangen seinen zwei Singles - "Let's twist again" (1975) und "Twist'n Party" (1976) - in Großbritannien mittlere Positionen in den dortigen Charts. Jedoch blieb ihm die große Karriere als Musiker verwehrt. Macht nix - hier bei uns steht sein wohl größter Erfolg zur Diskussion. Was meint Ihr, welche Fassung von "Let's twist again" gefällt Euch besser? Gefolgt von einem eher unbekannten Song der Superband Queen: auf ihrer Langrille "Hot Space" wagten die vier Musiker im Jahr 1982 mit "Life is real (Song for Lennon)" eine musikalische sowie inhaltliche Antwort zu dessen "Imagine". Noch dazu interpretierte der großartige Freddie Mercury das Lied exakt im Gesangstil des Ex-Beatle, das Pianospiel von Freddie tat ihr Übriges. Wer die Augen schließt, kann sich nicht sicher sein, wer von beiden nun wirklich singt und die Tasten drückt. Dieses für "Hot Space" eher untypische Werk lässt im Internet viele Fans fassungslos zurück. Gerade die jüngere Generation dürfte diese Platte kaum kennen. Warum das schöne Lied nahezu unbekannt ist, liegt wohl daran, dass die vier Musiker es eben nicht als Kurzrille auf den Markt brachten. Aber vielleicht hat Freddie Mercury "Life is real" als ein sehr persönliches Lied verstanden und wollte damit nicht "hausieren" gehen. Wer weiß?
Mit der Nummer 13 geht meist ein Beitrag in deutscher Sprache an den Start. Heute fahren wir mal in anderen Gleisen und legen zwar eine deutsche Produktion auf den Plattenteller, welche allerdings in englischer Sprache serviert wird. Und zwar geht es um "Fool's Garden" (heute: "Fools Garden") - die einheimische Pop-Band aus Pforzheim - mit ihrem einzigen Hit "Lemon Tree" von 1995. Daher zählen Rock-Chronisten diese Gruppe zu den so genannten "One Hit Wondern". Dafür schlugen sie mit diesem sympathischen Lied kräftig zu: In Norwegen, Neuseeland und hierzulande brachte ihnen der "Zitronenbaum" sogar je eine Platin-Platte ein; während es bei unseren Nachbarn in Österreich, in der Schweiz und Frankreich sowie in Schweden immerhin für Gold reichte. In den deutschen Charts stand die Truppe um Frontmann Peter Freudenthaler Anfang des Jahres 1995 für ganze vier Wochen in der Pole Position - ein absoluter Erfolg, den sie leider nie wiederholen konnten. Musikalisch gelingt ihnen eine appetitlich servierte Melange aus gutem alten Rock'n'Roll und Tracks, die der Musik-Kenner eher dem Genre "Pop-Rock" zuordnet, nebst einigen Balladen. Aber nochmal zu "Lemon Tree": Es heißt, der Zitronenbaum sei ein Symbol für Freudenthaler, der seine Freundin durch einen schweren Autounfall verlor. Was machen sie heute? Im Jahr 2003 trennten sich Freudenthaler und Gitarrist Volker Hinkel vom Rest der Gruppe und nahmen unter dem leicht veränderten Namen "Fools Garden" (also ohne das Apostroph) wieder Fahrt auf, verbunden mit diversen Konzerten und Langrillen. Das Resultat: Neben ein paar Achtungserfolgen gab es stylistisch leider nicht viel Neues; aber sie verbleiben hierzulande als feste Größe in Erinnerung. Als nächstes bitten wir die weltberühmte Dionne Warwick auf die Bühne, mehrfach preisgekrönte Sängerin und Moderatorin. Die Liste ihrer Erfolge liest sich wie ein Rock-Lexikon: "Anyone who had a Heart" (1963), "Walk on by" (1964), "I say a little Prayer" (1967) sowie "(There's) Always something there to remind me" (1969), um nur einige zu nennen. Und mit den nicht minder berühmten Spinners nahm sie 1974 den starken Soul-Song "Then came you" erfolgreich auf. Wobei sie in den Sechzigern als Interpretin für die Autoren Burt Bacharach und Hal David von sich reden machte. Als ihre Karriere zu Anfang der Siebziger einen leichten Knick erlitt, hängte sie auf Rat eines Astrologen für vier Jahre noch ein kleines "e" an ihren Namen. Nach dem Tief wandte sie sich dem "Phillysound" zu und kehrte ins Musikbusiness zurück. Doch ein handfestes Comeback gelang ihr erst in den Achtzigern: Zunächst arbeitete sie mit dem Entertainer Barry Manilow zusammen, später ging sie mit den Bee Gees in ein Studio. Das Ergebnis, nämlich das Album "Heartbreaker" von 1982, konnte sich sehen (und natürlich hören) lassen. Und der Titelsong, den sie nach vertraulichen Berichten eigentlich nicht mochte, brachte sie endgültig wieder ins Geschäft zurück. So belohnten die englischen Fans das Lied mit einem zweiten Rang. Daher stellen wir das majestätische Werk bei uns vor. Viel Erfolg, Dionne. Und bis auf den heutigen Tag steht die Cousine von Whitney Houston erfolgreich auf den Bühnen dieser Welt. Eine Bilanz, die sich sehen lassen kann.
Liebe Fans, für dieses Jahr verbleiben somit nur noch zwei letzte Neuvorschläge, eine davon betrifft unser diesjähriges Weihnachtslied - mit der anderen gehen wir dann feierlich ins neue Jahr. Zuerst der Christmas-Song, welcher dieses Jahr vom britischen Musiker Dave Dee stammt: Seine Version von "I believe in Father Christmas" - im Original vom Bassisten Greg Lake aus dem Jahr 1975 - stammt von 1994 und hält sich erstaunlich eng an die Fassung des Greg Lake. Nur auf das abschließende große Orchester verzichtet Dave Dee. Trotzdem ein hörenswerter Beitrag zum Christenfest, der dem Sampler "Thommy's Christmas Party" entspringt, wobei Herr Gottschalk gemeint war. Textlich geht um den Verlust des christlichen Glaubens eines Jungen an Weihnachten, der schließlich älter wird. Erst heißt es: "sie erzählten mir, zu Weihnachten würde es schneien und es herrsche Frieden auf der Erde"; in der dritten Strophe wandelt es sich zu "sie verkauften mir einen Traum von Weihnachten und eine Heilige Nacht". Die erste Fassung von Greg Lake startete mit einer akustischen Gitarre und endete im Orchester, während die von Dave Dee bei der Gitarre bleibt. Neben diesen beiden existieren noch viele andere Interpretationen, darunter eine spezielle von Emerson, Lake & Palmer, die auch mal hier platziert war. Frohes Fest Euch allen! Nun wie angesagt zum letzten neuen Beitrag dieses Jahres. Habt Ihr schon mal was von "Two Steps from Hell" gehört? Darunter versteht man ein US-amerikanisches Unternehmen, welches sich auf Filmmusiken spezialisiert hat. So produziert die Company ihre Musik für Filme und Computer-Spiele sogar selbst, samt hauseigenem Orchester. Dahinter stehen die beiden Komponisten Nick Phoenix und Thomas Bergersen, die ihre Firma schon im Jahr 2006 aus der Taufe hoben. Ihre Musik findet sich in Blockbuster wie "Avatar - Aufbruch nach Pandora", "Harry Potter und der Orden des Phönix", "Star Wars: The Clone Wars" und auch "Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels". Ferner kursieren bis jetzt zahllose Videos im Netz, meist mit historischem Background, die sich positiver Kritiken erfreuen. Beispielsweise existierte bis vor kurzem ein Kurzfilm, der die KI-animierten Köpfe aller weströmischen Kaiser von Augustus bis Konstantin dem Großen zeigte. Dazu lieferte das Hausorchester von "Two Steps from Hell" das imposante Opus "Final Days of Rome", mit einer Sängerin namens Felicia Farerre. Mittlerweile existiert das Unternehmen leider nicht mehr. Aber es bleiben zahlreiche Alben mit kraftvoller, majestätischer Musik - ein bisschen wie bei Vangelis. Wir bieten mit "Final Days of Rome" das eben erwähnte Musikstück, welches den Niedergang des Römischen Imperiums beschreibt - aus unserer Sicht die Wiege der heutigen Gesellschaft. Im Hauptvideo leisten wir uns einen Blick hinter die Kulissen dieser eleganten Soundschmiede und stellen die Musiker des Orchesters in den Vordergrund. Welch ein schöner Ausklang für 2024. Euch allen ein gesundes und erfolgreiches neues Jahr!