Mp3-Tracker - 3/09

Einträge in den Meta-Daten (ID3-Tags) bei MP3-Songs wie Titel, Interpret, Album etc. sind wichtig, um die Songs zu verwalten und zu klassifizieren. Je mehr Lied-Dateien man hat (so mancher etliche zehntausend), desto wichtiger sind die Tag-Informationen. Auch Duplikate und Mehrfache lassen sich damit finden und reduzieren.

Das Frauenhofer-Institut (Erfinder von MP3) hat nun ein weiteres wichtiges Verfahren für MP3 entwickelt. Es erstellt anhand der Musik-Datei einen eindeutigen Schlüssel-Begriff, sozusagen einen Fingerabdruck. Diverse Musik-Datenbanken nehmen diese Prüfziffer auf und stellen damit einen Service zur Verfügung, die fehlenden Informationen mit diesem Fingerabdrucks als Suchbegriff zu ermitteln. Dazu müssen Programme für ein betreffendes Lied nach dem Frauenhofer-Verfahren den "Fingerabdruck" erstellen um damit auf die Datenbank zuzugreifen. Das Verfahren ist noch relativ neu, die Datenbanken noch wenig optimal. Mir sind derzeit nur zwei Programme bekannt, welche diese Funktion anbieten: Das ist Tunebit/Radiotracker (AudialsOne) von RapitSolutions und Magix mit MP3-Maker (bzw. das etwas abgespeckte Pendant Music-Manager) mit der Funktion AudioID.

Die Produkte von Magix konnten mich nicht überzeugen, liefen unendlich langsam (bei der Funktion der nachträglichen Ermittlung von ID3-Tags) bzw. manchmal auch gar nicht (Auskunft: Server-Probleme). Bei dem Radio-Tracker dauert die nachträgliche Ermittlung nicht so lange, und man hat die Möglichkeit, gefundene ID3-Tags mit vorhandenen zu mischen (ergänzen). Dann erfuhr ich von den neuen Möglichkeiten der neuen Version 6 (AudialsOne 4). Die nahmen bei der Ankündigung den Mund ganz schön voll, und ich war gespannt, was die davon zu halten im Stande sind. Kurzum - ich konnte es ausprobieren und bin begeistert. Es ist geradezu eine Sensation, was die Programmierer da auf die Beine gestellt haben. Nur am 3. Dezember 2009 kostenloser Download bei Chip.de - Leute, beeilt Euch, es lohnt sich wirklich!

Nicht nur, dass die ID3-Tags wesentlich sicherer gefunden werden, die Liedtexte und Cover meist dazu. Genauso wichtig ist aber - und da sind sie wohl die ersten und vorerst einzigen: Die Datenbanken enthalten auch Anfangs und End-Zeitpunkt des Liedes, sodass bei der Erzeugung der MP3-Datei diese sauber geschnitten wird, ohne Reklame oder Moderatoren-Gebrabbel. Damit ist es möglich, dass die Musik-Stücke so präziese identifiziert werden können, dass keine mehrfachen Lieder gespeichert werden müssen mit späterer Handverlesung. Das spart unendlich viel Arbeit. Jeweils die bessere Kopie wird aufbewart, alle anderen erst gar nicht gespeichert. Was das wert ist, kann nur jemand ermessen, der sich mit 20 oder mehr nahezu identischen Liedern herumgeschlagen hat und das viele tausend Mal. Wenn jetzt die Lieder-Liste anwächst - und das tut sie erstaunlich schnell -, dann (fast) nur mit ganz neuen Liedern. Ich arbeite gerne mit der Wunschliste und der Startknopf dafür heißt netterweise "erfüllen". Man erfüllt sich tatsächlich seine Wünsche. Bleibt noch zu erwähnen, dass man eine Mindest-Qualität (zB. 192 Kbit/sec) und das Ausgabe-Format (Mp3/WMA, etc.) einstellen kann.

Bei Magix hatte ich den Eindruck, dass nur ein einziger Server eine entsprechende Datenbank bereitstellt. Bei dem Radiotracker sind es mehrere, und die kann man verwalten und beobachten, welcher Server die Informationen geliefert hat. Hauptsächlich drei waren es bei mir, die anderen habe ich abgeschaltet, um den Suchvorgang zu beschleunigen.

Ehrlicherweise muß ich zugeben, dass alle besprochenen Programme sehr viel mehr können, als das was ich hier berichtet habe. Aber es geht hier um etwas völlig neues, auf das wir sehnlichst warteten. Allerdings können solche Programme nicht besser sein als die Datenbanken, welche sie benutzen und da muß sich auch noch viel tun. Jetzt, nachdem es mindestens ein gutes Programm gibt, ist das Hauptproblem die Richtigkeit und Vollständigkeit bei den Datenbanken. Günter Weeren

IFA - PreView 2009 - 2/09

Alljährlich informiert die PreView Event & Communication aus Hamburg in ihrer Vorschau über die zu erwartenden Neuheiten auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin. In Hamburg findet die Veranstaltung von 14. bis 16. Juli statt; in München dann vom 21. bis 23. Juli. Wie immer können sich Journalisten unter www.preview-event.com schon mal akkreditieren (mit Presseausweis). Eingeladen diesmal renommierte Unternehmen wie beispielsweise T-Mobile, Toshiba, Loewe, Sharp, Philips, Samsung und Bosch.
Die IFA selbst erwartet ihre Besucher vom 4. bis zum 9. September 2009 in Berlin. preview-event.com, ifa-berlin.de

CeBIT 2009 - 1/09

Bei Betreten der einschlägigen Hallen wird klar: MP3 und verwandte Formate sind nicht mehr zu stoppen. Es gibt "Brüllwürfel" und Sticks in allen Farben, Designs und Preisklassen; sie werden damit auch für Bewohner ärmerer Länder erschwinglich. Vor diesem Hintergrund machen sich Bemühungen um Kopierschutz oder Lizenzgebühren geradezu lächerlich aus. Was bringt es, wenn man Menschen in Westeuropa und den USA mit Strafe für unlizensierte Verbreitung bedroht, während Milliarden schon aus dem Grund ohne Bezahlung mithören, weil sie sich Lizenz- und Download-Gebühren gar nicht leisten können? Nichts. Ratlosigkeit macht sich breit; virtuelle Verluste werden errechnet. Vom angekündigten Schwerpunktthema "Online-Musik" war außer ein paar Veranstaltungen im Kongresszentrum (leider nicht am Tag meines Messebesuchs) nichts zu vernehmen. Auch in diesem Bereich funktioniert die "Globalisierung" anders als erträumt. Die Industrie wird sich darauf einstellen müssen: Musikstücke werden in unvorstellbaren Massen online und offline verbreitet, ohne dass die erhoffte Geldmaschine darin involviert ist. Wir erinnern uns an den Wirbel in den 1970/80ern um die Weitergabe von selbst aufgenommenen Cassetten: Auch hier wurde virtueller Schaden errechnet, - faktisch jedoch hat man über die weitergegebenen Cassetten dann doch Lust bekommen, die eine oder andere LP zu kaufen.


Vinyl-Schallplatte - 7/08

Wir haben ein ansehnliches Jubiläum: Die Vinyl-Schallplatte wurde 60 Jahre alt. Mitte 1948 war es Columbia Records, welche die damalige Schellack-Platte revolutionierte und die erste Vinylplatte herausbrachte. Der Ingenieur Peter Carl Goldmark suchte nach besserer Qualität und fand sie. Er kreierte sogar einen Standard, der sich rasch durchsetzte. Selbst heute im Zeitalter von CD und DVD hat dieses Medium noch längst nicht ausgedient. Es gibt genug Musikfans, welche dem analogen Musikträger sogar den Vorzug geben. Knister- und Knackslaute werden nicht (mehr) als störend, sondern als nostalgischer Rahmen empfunden. Es gehört zum Genuss dazu. Wenige Jahre, bevor sich die CD durchgesetzt hat, behalfen sich viele damit (ich auch), die Schallplatten mit Alkohol (und Zutaten) nass abzuspielen, um die Nebengeräusche zu minimieren. Das war wie eine Droge; man musste dabei bleiben, weil die Rückstände (nicht alles verdunsteten restlos) zusätzliche Knistergeräusche verursachten. All diese Störgeräusche förderte die Akzeptanz der CD, die mit besserer Qualität warb. Das fehlende Knistern überzeugte und so setzte sich das digitale Musikzeitalter durch. Witzigerweise erleben wir nun etwas durchaus Vergleichbares. Vor allem sind die selbstgebrannten Musik-Zusammenstellungen und MP3-Sammlungen empfindlich und verlieren durch den oft lässigen Gebrauch an Qualität. Knackser und Aussetzer sind die Folge; am schlimmsten aber die Wiederholungen an gleicher Stelle der Musikstücke. Dazu kommt, dass unsere Autoradios mit CD typischerweise 4x45 Watt Verstärkerleistung bieten, die man bei schnellerer Fahrt auch braucht. Dummerweise ist da aber alles in einem einzigen Gerät und die Wärmeabfuhr kränkelt. Die Folge: Die CDs werden geradezu gegrillt. Ich habe ein solches Gerät und machte meine Erfahrungen in Marokko. Bei 45 Grad Außentemperatur musste ich meine Silberlinge in den Fahrtwind halten, zum Abkühlen. Ich habe mir fast die Finger verbrannt! Wohl dem, wer einen CD-Wechsler (außerhalb) oder separaten Verstärker hat. Früher wie heute muss der Musikfan seine Tonträger pfleglich behandeln. Dann hat man seine Freude daran. wikipedia.de - Stereoplay

Spam - 6/08

Und hier ein weiteres, wichtiges Jubiläum: Die Spam als ungeliebte Reklameform wurde 30 Jahre alt. Spam, von jedem als unerhört lästig empfunden, erblickte am 3.5.1978 das Licht der Internetwelt. Der Erfinder war Gary Thuerk - ein Mitarbeiter der Firma DEC (Digital Equipment Corporation)-, der an alle 400 Mitglieder des damaligen Internet-Vorläufers "ARPAnet" die Einladung zur Demo für das neue DEC-20-System verschickte. Damals war der Absender immer klar und so bekam er Ärger mit dem Betreiber des Netzes, dem Verteidigungsministerium der USA. Inzwischen kann absolut anonym gesurft werden; die Verursacher von Spam arbeiten unbehelligt verdeckt. So konnte sich diese Entwicklung ungebremst entwickeln, dass wir zirka 80 Prozent unserer E-Mails beziehungsweise 11,4 Millionen "verspamte" Nachrichten pro Stunde weltweit zu erdulden haben. Alle Spam-Filter - bevorzugt schon beim Provider eingesetzt - helfen nicht radikal. Die Absender tricksen die Filter mit immer neuen Absender- und Betreff-Angaben aus. Das ist ein Preis, den wir zahlen müssen, um das Internet weiterhin vor Überwachung und Reglementierung zu bewahren, genauer gesagt um diese Entwicklung zu minimieren. Denn Geheimdienste und Regierungen haben ohnehin schon die Hand darauf. Ach ja, der Begriff Spam war ursprünglich für Frühstücksfleisch in Dosen (ähnlich Corned Beef) seit 1937 im Umlauf. Außerdem war es auch der Name eines Sketches im Jahre 1970 der englischen Komiker-Gruppe "Monty Python". heise.de - wikipedia.de

AOL abgeschaltet - 5/08

Beim Funktionstest unserer November-Jukebox fiel auf, dass die Website der "Animals" nicht abrufbar ist. Es hat sich herausgestellt, dass alle Adressen, die "members.aol" oder "home.aol" enthalten, am 31.10.2008 abgeschaltet wurden. Gründe dafür hat AOL bislang nicht benannt und auch die Nutzer nicht hinreichend informiert. Wir werden mit dem Update der Adressen warten, bis bekannt ist, ob die Inhalte vielleicht noch an eine andere Stelle transferiert werden, oder ob sie für immer verschwunden sind.

Multimedia-Tool - 4/08

Mit "Audials One" gibt es nun eine Sammlung von Tools, mit denen der Musik-Fan einerseits das Internet nach Radiostationen und ebenso Video- und Musik-Portalen durchsuchen kann. Der Test von "Chip" ergab, dass jeder gewünschte Song gefunden wurde. Einziger Nachteil bei dieser Funktionsvielfalt: Diverse Buttons, Icons und Optionen versammeln sich auf kleinstem Raum, lassen nicht immer Rückschlüsse auf ihren Inhalt zu. Der Preis: zirka 50 Euro. Chip, avanquest.de

Audioplayer - 3/08

Informatiker der Universität Bonn und vom Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik stellen einen neuen Audioplayer vor, der für Liebhaber klassischer Musik einige wichtige Funktionen bereit hält: Der SyncPlayer erkennt bestimmte Partituren eines Musikstücks, kann sie selbst suchen und darstellen. Diese Prozesse erfolgen nicht in Echtzeit. Vielmehr sind die Musikstücke bereits analysiert und die Partituren auf einem Server abgespeichert. Nun erkennt der SyncPlayer, auf dem PC installiert, ein gespieltes Stück und fordert vom Server die entsprechende Partitur an. Die Forscher denken bei ihrem Player vor allem an einen Einsatz im Musikunterricht oder in andere Bildungsbereichen. golem.de

Musikmesse - 2/08

Die Musikmesse in Frankfurt hat es gezeigt: Das Unternehmen Celemony eine ganz spezielle Software präsentiert: Mit "Direct Note Access" können vor allem mehrstimmige Audio-Daten verändert werden. So ist es beispielsweise möglich, in einer digitalen Musik-Aufnahme per Keyboard einem bestimmten Instrument eine andere Melodie zuzuordnen. Mit "Melodyne Plugin 2" soll ab Herbst das erste Produkt dieser neuen Software-Generation im Handel sein. heise.de

Blu-Ray und HD-DVD - 1/08

Endlich ist im Bereich des Films, was natürlich auch Musik-Filme betrifft, der Format-Krieg Blu-Ray contra HD-DVD beendet. Vor einem Vierteljahr sah es noch so aus, als hätte die HD-DVD die Nase vorn. Zu dieser Zeit hatte Toshiba mit einer Zahlung von 150.000 Dollar an die US-Filmgesellschaft Paramount Pictures diese ins eigene Lager geholt. Doch kürzlich entschied sich der Filme-Produzent Warner (bisher unentschieden, unterstützte beide Systeme) für die Blu-Ray Disc. Auf Grund seines hohen Marktanteiles bedeutete dies das Aus für die HD-DVD. Man darf davon ausgehen, dass auch hier Überzeugungsgelder geflossen sind. Möglicherweise hat auch die Tatsache etwas nachgeholfen, dass bei der HD-DVD der Kopierschutz zwar nicht ausgehebelt wurde, aber doch Kopien möglich waren (mittels Java-Tool "BackupHDDVD"). Toshiba gab jetzt auf und stellt seine Produktion hierfür ein. Dumm für jeden, der sich ein HD-DVD Gerät beziehungsweise Filme für dieses Format gekauft hat (fürs Wohnzimmer oder PC). Bei den Dumping-Preisen der letzten Zeit könnten das doch einige sein. Kaum ausgepackt und doch schon veraltet. Zum Glück gibt es aber auch technische Argumente, die für die Blu-Ray Disc sprechen, nämlich die höhere Speicherkapazität und der schnellere Datentransfer. Nur die Preise sind deutlich höher, noch! Zudem hat sich jetzt auch die Produktionsfirma Warner Bros. für Blu-Ray entschieden. So, jetzt kann es aber losgehen mit den hochauflösenden Filmen! Die verunsichernden Hindernisse sind beseitigt. PC Praxis, c't, Tagesschau

music4ever.de - Kurznachrichten - Vermischtes