na, was sagt Ihr dazu? Endlich ist diese Ausgangsperre im Süden der Republik Geschichte - hoffentlich für immer. Darauf Prost!
Allmählich kehrt in unsere Hitparade wieder Ruhe ein. Nur zwei Beiträge der letzten Runde verhoben sich musikalisch: Mecano - "Hijo de la Luna" und The Sweet - "Block Buster". Schade, das schöne spanische Lied der Gruppe "Mecano" ist schon wieder draußen.
Dann zu den Plätzen 11 und 12. Rang 11: Mecano - Hijo de la Luna" und Rang 12: The Allman Brothers Band - "Jessica".
Pressen wir den Button für die sechs Neuvorstellungen dieser Ausgabe, welche verhältnismäßig rockig daherkommt. Den Auftakt macht die einst verrückteste Rockband der Welt "Kiss" mit den Herren Simmons, Stanley, Frehley und Criss. Fast jeder Musikfan kannte die vier Jungens aus New York City, die schon 1973 ihre erfolgreiche Laufbahn begannen, allerdings anfangs im New Yorker Stadtteil Queens vor drei zahlenden Zuschauern spielten. Nicht zuletzt sorgten ihre charakteristischen Masken für einen großen Wiedererkennungswert, was die Verkaufszahlen ihrer Alben allmählich in die Höhe trieb. Bei uns fanden ihre Platten erstmals im Sommer 1975 den Weg ins Radio, als der legendäre Mal Sondock die damalige Kurzrille "Rock and Roll all Nite" in seiner Radioshow im WDR vorstellte. Seitdem gehörten die vier Geschminkten zum festen Bestandteil des Rock-Business. Und genau diesen Song gibt es jetzt bei uns. Übrigens beachtet bitte dabei die eigenwillige Schreibweise des Wortes "Night". Vielleicht landen Kiss auch mal bei uns einen Superhit. Däumchen drücken! Bleiben wir beim Rock und lassen wir die britische Rock-Ikone Arthur Brown auf die Bühne, der uns heute mal ohne seine Begleitgruppe kommt. Der Sänger, dessen Stimme mehrere Oktaven umfassen dürfte, bringt jenseits des Pop-Mainstreams eine astreine Ballade, die auf Anhieb im Ohr bleibt. Als Hörprobe bieten wir sogar die etwas längere Album-Version, damit Ihr den schönen Song zur Gänze genießen könnt. In jenem Jahr, als die Single erschien, nämlich 1974, legte Arthur Brown eine mehrjährige Schaffenspause ein, um sich der Meditation zu widmen. Allerdings wirkte der umtriebige Künstler ein Jahr später auch beim Musikfilm der Rock-Oper "Tommy" mit. Wie auch immer, gebt dem schönen Titel eine Chance.
Anfangs erwähnten wir kurz die schwierige Zeit, in der wir seit Monaten leben. Und da erreichte uns als Musikwunsch das Lied "Hurra, wir leben noch" der großartigen Milva aus Italien, die Dame mit den roten Haaren. In den Achtzigern verlegte sie sich auf Chansons, die sie in Deutscher Sprache interpretierte. Hierzulande gelang ihr zu dieser Zeit mit der Single-Platte "Zusammenleben" mit der Musik von Mikis Theodorakis der große Durchbruch. Es folgten weitere kunstvolle Adaptionen wie die "Freiheit in meiner Sprache" und das angekündigte "Hurra, wir leben noch" von Klaus Doldinger und Thomas Woitkewitsch. Auf dass wir wieder lernen, unseren normalen Alltag zu bestreiten. Übrigens stammt dieses musikalische Epos aus den Spielfilm "Die wilden Fünfziger", welcher wiederum auf dem Roman "Hurra, wir leben noch" von Johannes Mario Simmel beruht. Es folgen nun wieder rockige Rhythmen, diesmal von der englischen Band "Whitesnake" - dem Deep Purple-Nachfolger des Sängers David Coverdale. Die von ihm 1978 gegründete Hard-Rock-Formation spielte zunächst lange Jahre Stücke im Stil von Blues-Rock, änderte gegen Mitte der Achtziger dann eher Tracks mit Glamrock-Charakter. Mit von der Partie auch hier der legendäre Drummer Cozy Powell, der ja auch bei der Konkurrenz "Rainbow" die Taktstöcke schwang. Der schwungvolle Song, aus der Feder von David Coverdale und Bernie Marsden, räumte auf der britischen Insel und ebenso hierzulande kräftig ab. Fünf Jahre später veröffentlichte Whitesnake eine neue Version des Titels, mit einer kleinen textlichen Änderung. Im Gegensatz zur ersten Fassung sprang die zweite, deutlich härtere Version vor allem in Nordamerika an die Spitzen der Charts und tauchte in diversen Filmmachwerken wie "Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast" auf. Mal sehen, ob "Whitesnake" den Erfolg von "Rainbow" wiederholen kann.
Jetzt bitten wir Euch, in unsere Zeitmaschine einzusteigen, denn es geht zurück ins Jahr 1962. Dort wartet der begnadete Sänger, Songwriter und Bürgerrechtler Sam Cooke auf uns, der uns mit seinem Evergreen "Twistin' the Night away" erfreut. Cooke schrieb auch für Kollegen der Branche, so auch für seinen Kumpel Chubby Checker. Sam's Liste seiner selbst komponierten Soul-Songs ist sehr lang: "You send me" (1957), "Bring it on home to me" (1962), "Another Saturday Night" (1963) und natürlich "Wonderful World" (1960). 1961 hob Sam Cooke mit "SAR Records" gar ein eigenes Plattenlabel aus der Taufe und gab vielen anderen damit eine musikalische Heimat. Was mancher wohl nicht weiß; der "King of Soul" machte sich als schwarzer Bürgerrechtler viele Feinde und engagierte sich Seite an Seite von Muhammad Ali (einst als "Cassius Clay" bekannt). Am 11. Dezember 1964 wurde Sam Cooke in Los Angeles von einer Motelbesitzerin erschossen. Bis heute erscheinen die Umstände seines Todes ungeklärt. Kommen wir zur letzten Neuvorstellung. Da gibt es Hardrock aus West-Berlin von 1980: die längst vergessene Truppe "Dr. Koch Ventilator" brachte es mit dem gleichnamigen Album und linkskritischen Liedern zumindest zu einem Achtungserfolg. Die Plattenfirma koppelte daraus die einzige Kurzrille "Der Lügner" aus; ein Rocksong, der in diesen Zeiten überraschend aktuell wirkt. Der ungewöhnliche Gruppenname ist an die einstige britische Progressive-Rock-Band "Van der Graaf Generator" angelehnt. Leider löste sich die deutsche Band 1983 nach ihrem dritten Album wieder auf. Na egal, heute sind sie bei uns dabei und kriegen ihre Chance.