lasst uns alle mit musikalischem Schwung ins Jahr 2021 durchstarten und hoffen, die Politiker mögen mit mehr Augenmaß regieren.
Zur Musik: Drei Beiträge aus der letzten Runde überlebten den Jahreswechsel leider nicht: Meat Loaf - "Modern Girl", Ten Sharp - "You" und ebenso unser "Langstreckenläufer" Sailor - "A Glass of Champagne". Demzufolge erreichten drei Neuvorstellungen vom letzten Mal das Ziel der Klasse: "Da Doo Ron Ron" der Crystals, "Down to the Line" der kanadischen Schwermetall-Rocker von Bachman-Turner Overdrive und dazu noch Glam-Rock von Sweet mit "Block Buster".
Wie die meisten unserer Mainstream-Medien behaupten, scheint der erste Interpret unserer heutigen Neuvorschläge nahezu vergessen zu sein. Mit "Carl wer?" lassen sich einige Blätter zitieren - ob Online oder nicht. Wie auch immer - wir wissen es besser. Für uns bleibt der Name "Carl Douglas" für immer mit Top-Titeln wie "Kung Fu Fighting", "Dance the Kung Fu" und "Run back" verbunden. Vor allem der Erstere wurde und wird von zahllosen Künstlern gecovert. Hier präsentieren wir Euch einen peppigen Anschluss-Titel aus Carl's "Asien-Epoche": "Shanghai'd" vom Jahreswechsel 1975/76. Der aus Jamaika stammende Soul-Sänger war seinem packenden Rhythmus treu geblieben. Leider verfehlte die kleine Scheibe die Charts. Macht nix, denn wir spielen nicht nur Super-Hits, sondern schauen gern mal übern Tellerrand. Der Weg von Douglas gleicht einer Odyssee: ausgehend von Jamaika wuchs er zunächst in Kalifornien auf, um sich bald auf der britischen Insel niederzulassen. Ferner verfügt Carl auch über einen Wohnsitz in Hamburg. Viel Glück bei uns! Bleiben wir beim Soul. Bühne frei für die heute noch aktive Sängerin P.P. Arnold und ihrem "The first Cut is the deepest" aus der Feder vom Allround-Genie Cat Stevens. Seit den 60'ern im Showgeschäft, brilliert die smarte Soul-Künstlerin mit ihrer angenehmen Stimme und drückt gern bekannten Titeln ihren persönlichen Stempel auf. Und ihre musikalische Laufbahn kann sich sehen lassen; so arbeitete sie mit Interpreten wie den Rolling Stones, John Walker, The KLF, Chas Jankel, Peter Gabriel und Roger Waters zusammen. Hoffentlich ist ihr mit ihrem Debüt bei uns das nötige Glück beschert. Aber mit einem Song von Altmeister Cat Stevens sollte es doch was werden, oder?
Mit der Laufenden Nummer 13 klopft mal wieder ein Beitrag in heimischer Sprache an die Pforten. Seit den frühen Sechzigern aktiv, schrieb Michael Holm für viele Interpreten hierzulande erfolgreiche Lieder. Selbst verschrieb er sich meist deutschen Cover-Versionen internationaler Werke - denken wir an "Tränen lügen nicht" (Soleado), "Wart' auf mich" (Tornero) und eben die berühmte "Lucille". Jedoch wandelte Holm nicht immer auf bekannten Pfaden, versuchte öfters mal was Neues. Auf seiner Langrille "Zwei Gesichter" wartete der soul-orientierte Track "Manhattan", endlich ins Radio zu kommen. Wieder mal hatte der WDR die Nase vorn. Mitten im Song gibt es ein Zwiegespräch im US-Slang, welches stark an einen Rap erinnert. Ohne Zweifel stach "Manhattan" in positiver Weise aus der deutschen Schlagerkost der Siebziger heraus und verdient es, bis heute bekannt zu sein. Well done, Michael! Vor einiger Zeit erreichten uns Vorschläge, bald mal wieder Lieder in italienischer und/oder spanischer Sprache vorzustellen. Dem kommen wir natürlich gerne nach, allerdings schlugen zu wenige Musikfreunde solche Werke vor. Dies wurde nachgeholt, daher kommt nun mit der 14 eine spanische Gruppe namens "Mecano", die uns mit ihrem zauberhaften Erfolgstitel "Hijo de la Luna" erfreut. 1981 von der Sängerin Ana Torroja und den Brüdern Ignacio und José Maria Cano gegründet, wandelte die Combo nach ersten Erfolgen ihren Stil mehr zu Pop- und Latin-Musik um. Außerdem strebten sie mehr nach internationalem Erfolg. Als hilfreich erwies sich, die spanische Kurzrille "Hijo de la Luna" auch in Europa, speziell in Deutschland und den Niederlanden vorzustellen. Wie heißt es doch so schön: Der Rest ist Geschichte. Etliche Interpreten wie auch Montserrat Caballé wagten sich an dieses ausgefeilte Werk. Leider ging das spanische Trio ab 1991 getrennte Wege.
Kehren wir vom warmen Spanien zurück in die kalte Heimat, in die Hauptstadt Berlin. Wie nur wenige wissen, logierte der englische Tausendssassa David Bowie von 1976 bis 1978 im damaligen Westteil der Stadt. Wo der exaltierte Musiker mit Iggy Pop im Bezirk Schöneberg in einer WG lebte und vor Ort drei seiner Alben einspielte: "Low" (1977) , "Heroes" (1977) und "Lodger" (1979). Sein Plattenstudio lag direkt neben der Mauer, die ihn zu vielen Songs inspirierte. Das Lied "Heroes" avancierte sogar zur Film-Musik des deutschen Drogen-Films "Christiane F. - Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" von Uli Edel, in dem David Bowie sich selbst spielt. Übrigens veröffentlichte der Engländer mit "Helden" auch eine deutsche Version seines Hits, die wir hier vor langen Jahren ebenfalls zu Gast hatten. Last, but not least begrüßen wir in dieser Runde die sympathische Britin Bonnie Tyler mit ihrer zweiten Single-Platte "Lost in France". Damals noch nicht mit Reibeisenstimme, bezaubert sie ihr Publikum mit einem eher weichen Gesang. Während das Video zum Lied frohe Stimmung verbreitet, nicht das Schlechteste in diesen Zeiten. Kurz später ließ sich die Sängerin operativ Knötchen auf ihren Stimmlippen entfernen: Da sie sich jedoch nicht an den Rat von Onkel Doktor hielt, nach dem Eingriff eine Zeit lang nicht zu sprechen, wandelte sich ihre Stimme in ein Reibeisen und ihre Karriere schien zu Ende. Jedoch nutzte Bonnie Tyler diese Chance, um harte Kost wie "It's a Heartache" oder "Holding out for a Hero" zum Besten zu geben. Genießt also die Musik und das Video zu "Lost in France".