Ja, wild waren sie - die Siebziger, vielleicht auch menschlicher, weniger verlogen und ein Stück direkter. Und es gab viel Neues in der Rock- und Pop-Musik, den Disco-Sound, den Techno-Stil, den Glam-Rock. Aber nicht zuletzt galt diese Dekade als das Jahrzehnt der Liedermacher. Den Weg für die neuen Sänger mit Gitarre, die statt fremden Material fortan lieber ihr eigenes Liedwerk zum Besten gaben, bahnte die Ikone Reinhard Mey. Und einer von ihnen, der es Mitte der Siebziger ganz an die Spitze schaffte, war Ulrik Remy aus der Rheinmetropole Köln. Seine erste Single-Platte "Die Kneipe" sprengte gleich nach Erscheinen in der damals neuen WDR-Radio-Hitparade "Schlagerallye" im Sommer 1974 jeden Rahmen. Obwohl zu dieser Zeit noch relativ unbekannt, hielt sich Ulrik's Kurzrille über Wochen in den Top Ten und krönte dies mit einem dritten Platz. Gefolgt von einem witzigen Lied über die (damalige) Fernseh-Werbung: "In der Zeit zwischen 6 und 8". Ja, das war anno 1975 so; ansonsten war das TV noch nahezu werbefrei.